Heidelberg – Der diesjährige Xtreme Research Award wurde von Heidelberg Engineering an Dr. Alex Huang vergeben. Er wurde für seine Forschungsarbeit zur Struktur- und Funktionsanalyse des Kammerwasserabflusses ausgezeichnet. Die Preisübergabe fand anlässlich der Jahrestagung der ARVO (Association for Research in Vision and Ophthalmology) in Seattle statt.
Dr. Huang, ein Glaukomwissenschaftler aus Los Angeles, der am Doheny Eye Institute und in der Ophthalmologischen Abteilung der David Geffen School of Medicine der Universität in Kalifornien (UCLA) tätig ist, präsentierte die wichtigsten Aspekte seiner aktuellen Forschungsarbeit in einem hervorragenden Festvortrag mit dem Titel „To See and Touch Aqueous Humor Outflow“ (Kammerwasserabfluss sehen und ertasten).
Mit dem Xtreme Research Award möchte Heidelberg Engineering jedes Jahr die innovativsten Forschungsergebnisse in der Augenheilkunde ehren. Dieses Jahr wurde Dr. Huang mit dem Preis ausgezeichnet, in Anerkennung seiner neusten Forschungsinitiative über Struktur und Funktion des Vorderabschnitts mithilfe einer neuartigen Methode, die als „Angiografie des Kammerwasserabflusses“ („aqueous angiography”), bezeichnet wird. Dieses Verfahren basiert auf einer multimodalen Bildgebungsplattform und verbindet die kontrastmittelbasierte Angiografie des Vorderabschnitts mit der OCT-Bildgebung der Abflusswege.
Obwohl sich die Methode noch in der vorklinischen Evaluierung befindet, verspricht sich Dr. Huang, mit ihrer Hilfe die Glaukom-Behandlungsmöglichkeiten im Kammerwinkel unter Berücksichtigung der individuellen Augenanatomie zu verbessern. Somit hätte die Position des Stents im Rahmen einer minimalinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) einen Einfluss auf den Behandlungserfolg. Wenn sich diese Hypothese bewahrheitet, könnte die Anpassung der Stent-Positionierung an die individuelle Augenanatomie zu besseren OP-Ergebnissen führen.
„Wir sind sehr gespannt auf die neuen Möglichkeiten und die klinische Bedeutung, welche die Bildgebung der Struktur und Funktion des Vorderabschnitts, wie die Angiografie des Kammerwasserabflusses, für die Glaukombehandlung und Augenheilkunde haben könnte. Mit diesen Möglichkeiten könnten wir eines Tages für jeden Patienten eine individuell an die Augenanatomie und Charakteristik des Kammerwasserabflusses angepasste Glaukombehandlung anbieten. Es ist eine gute Gelegenheit, Neues über die Biologie des Auges zu lernen und die Effizienz der Augenbehandlungen zu steigern“, sagte Dr. Huang.
„In Zukunft möchten wir eine diagnostische Bildgebungsplattform für die prä- und intraoperative kontrastmittelbasierte Angiografie des Vorderabschnitts anbieten und sind deshalb von Dr. Huangs Forschungsprojekt sehr angetan. Solche neuartigen Anwendungen in der Erforschung des Vorderabschnitts könnten klinisch wertvolle Informationen über die Kammerwasserzirkulation und über Muster des Kammerwasserabflusses liefern und somit eine effizientere Glaukombehandlung ermöglichen“, sagte Dr. Kester Nahen, Geschäftsführer von Heidelberg Engineering.
Mit dieser Zielsetzung unterstützt das Entwicklungsteam von Heidelberg Engineering Dr. Huang und andere führende Ärzte tatkräftig, um die Glaukom-Behandlungsergebnisse durch neue Analyseinstrumente für den Vorderabschnitt zu verbessern. Diese basieren auf hochwertigen bildgebenden Verfahren, die strukturelle und funktionelle Aspekte verbinden.
Dr. Alex Huang erhält den Xtreme Research Award von Dr. Kester Nahen, Geschäftsführer der Heidelberg Engineering GmbH.
Angiografie zur Darstellung des Kammerwasserabflusses angefangen in den perilimbalen Strukturen (Sternchen: Trabekelwerk, Schlemm-Kanal und Sammelkanäle) bis zu den distalen episkleralen Venen (Pfeile). Segmentärer Fluss ohne Abfluss in perilimbalen Regionen (Pfeilspitze).