Mythen und Fakten über Spektral-Domänen- und Swept-Source-OCT-Technologie
Die kommerzielle Einführung der swept-source-basierten OCT-Technologie (SS-OCT) mit langwelligen Lasern hat umfangreiche Untersuchungen ausgelöst, die versuchen, die diagnostischen Vorteile der schnellen Aufnahmegeschwindigkeit, des minimal inhärenten Signalabfalls in tiefere Schichten und die hohe Eindringtiefe zu bewerten. Die Fragestellung dabei lautet: Bietet die SS-OCT-Technologie diagnostisch relevante Vorteile gegenüber der SD-OCT-Technologie?
Derzeit kommerziell erhältliche SD-OCT- und SS-OCT-Geräte verwenden Laser unterschiedlicher Wellenlängen, um OCT-Bilder gleicher Qualität aufzunehmen. Der Unterschied zwischen diesen beiden Technologien kann anhand des Beispiels eines Diesel- und Benzinmotors beschrieben werden. Beide Motorentypen sind sehr ähnlich und haben jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile, beide sind aber nicht allein ausschlaggebend für die Leistung des Fahrzeugs. Ähnlich verhält es sich mit den beiden OCT-Technologien: Beide können mit Lasern unterschiedlicher Wellenlängen, Geschwindigkeiten und Leistungen betrieben werden. Jede einzelne Technologie bietet aber auch einzigartige Vorteile, die gegen ihre Einschränkungen abzuwägen sind.
Erfahren Sie, wie Heidelberg Engineering beide Technologien optimiert und mit den bestmöglichen Laserwellenlängen kombiniert hat, um seine multimodalen Bildgebungsplattformen weiterzuentwickeln. Dieses detaillierte Whitepaper, das auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, erklärt, wie Heidelberg Engineering seine Kerntechnologien verknüpft, um Bilder zu liefern, die Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen.
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Kompromiss bzgl. Geschwindigkeit
Die SS-OCT-Technologie bietet theoretisch den Vorteil einer schnellen OCT-Aufnahmegeschwindigkeit, das schnellste kommerziell erhältliche OCT-Gerät ist jedoch ein SD-OCT-Gerät. Auch wenn eine hohe Aufnahmegeschwindigkeit Vorteile bietet, darf man nicht vergessen, dass das immer auch ein Kompromiss zwischen Sensitivität und Geschwindigkeit darstellt.
Kompromiss bzgl. Eindringtiefe
Die Sensitivität hängt bei OCT-Geräten stark von der Laserleistung ab. Ein langwelliger SS-OCT-Laser erlaubt die Verwendung einer höheren Laserleistung, was aber aufgrund des Wassers im Glaskörper auf Kosten der Signalstärke geht. Eine höhere Eindringtiefe in die Aderhaut mit einer längeren Wellenlänge resultiert in einem reduzierten Kontrast im Bereich der Netzhautschichten.
Optimierung von Technologien
SPECTRALIS® SD-OCT kombiniert die TruTrack Active Eye Tracking Technologie auf Basis zweier simultaner Laserstrahlen mit schnellen Scangeschwindigkeiten und einem kurzwelligen Laser, um kontrastreiche und hochaufgelöste Bilder der Netzhaut zu liefern. Kontrast und Auflösung sind entscheidend für die zuverlässige Segmentierung aller Netzhautschichten und die daraus resultierenden Analysen. Dabei sind die mit SPECTRALIS aufgenommenen Bilder der Aderhaut vergleichbar mit den SS-OCT-Aufnahmen, wenn es um die Visualisierung klinisch relevanter Inhalte geht.
ANTERION® nutzt die Vorteile der Eindringtiefe und des Signalabfalls der langwelligen SS-OCT-Technologie und kombiniert diese mit Eyetracking und einer optimierten Elektrotechnik. Dadurch bietet ANTERION kontrastreiche und hochaufgelöste Bilder von der Vorderfläche der Hornhaut bis zur Rückfläche der Linse sowie die wichtigsten Vorderabschnittsuntersuchungen und -berechnungen in einer modularen, erweiterbaren Plattform.
Linkes Bild aufgenommen mit dem SPECTRALIS OCT2 Modul - Mit einer schnellen Scangeschwindigkeit von 85 kHz für eine verbesserte Bildqualität vom Glaskörper bis zur Aderhaut. (Bild von Matteo Cereda, Mailand, Italien). |
Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner bei Heidelberg Engineering. Gerne erläutern wir Ihnen, wie sowohl SD-OCT- als auch SS-OCT-Bilder Sie dabei unterstützen können, weiterhin zuverlässige diagnostische Entscheidungen zum Wohl Ihrer Patienten zu treffen.