Heidelberg Engineering beteiligt sich am BMBF geförderten Forschungsprojekt MetaNetz
In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck und der Augenklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (Campus Lübeck) erforscht Heidelberg Engineering die neuartige Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie (FLIO) zur Früherkennung metabolischer Netzhautdegeneration.
Das Forschungsprojekt „Früherkennung und Behandlung metabolischer Degeneration an der Netzhaut des Auges (MetaNetz)“ findet im Rahmen der Förderinitiative „Photonische Systemlösungen für Medizin und Biotechnologie“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bis Mitte 2020 statt.
Es handelt sich um eine Kooperation von sechs Partnern. Vier Technologie-Unternehmen arbeiten an bildgebenden bzw. therapeutischen Lösungen: A.R.C. Laser GmbH aus Nürnberg, Becker & Hickl GmbH aus Berlin, das Medizinische Laserzentrum Lübeck GmbH und die Heidelberg Engineering GmbH. Außerdem sind das Institut für Biomedizinische Optik an der Universität zu Lübeck und die Augenklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (Campus Lübeck) Teil des Forschungsverbundes und führen klinische Studien durch.
Im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelt Heidelberg Engineering eine Technologie, die noch vor dem Auftreten von strukturell bemerkbaren Änderungen in der Lage ist, die allerersten Anzeichen stoffwechselbedingter Veränderungen an der Netzhaut zu erfassen. Dabei wird die Abklingzeit der natürlichen Autofluoreszenz der Netzhaut gemessen.
Diese Technologie ist die sogenannte Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie (FLIO). Netzhauterkrankungen, die damit potentiell frühzeitig diagnostiziert werden könnten, sind Augenleiden mit meist gravierenden Folgen, wie zum Beispiel die altersbedingte Makuladegeneration oder die diabetische Retinopathie. Die diagnostische und therapeutische Anwendung von optischen Technologien auf das Auge im Sinne einer Früherkennung und eines minimalinvasiven Eingriffs wird als ein vielversprechender Ansatz angesehen. PD Dr. Miura, Fachärztin der Augenheilkunde in der Augenklinik des UKSH Campus Lübeck und Leiterin des Forschungsprojekts beim Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck, berichtet: „Ich hoffe, dass wir durch dieses Projekt die Anzahl der Patienten mit schweren Netzhauterkrankungen reduzieren können. Um dies zu erreichen, ist nicht nur eine wirksame therapeutische Methode, sondern auch eine neue Methode zur Erkennung der frühen Veränderungen der Zellaktivität sehr wichtig. Ich habe bereits längere Zeit an retinalen Zellen die zellstressbedingte Veränderung der Fluoreszenzlebensdauer erforscht und daran geglaubt, dass dies eine hilfreiche Methode in der klinischen Diagnostik der Netzhaut sein könnte. Ich bin davon überzeugt, dass FLIO sehr nützlich sein wird, um die metabolische Aktivität der Netzhaut nichtinvasiv zu erkennen. In der klinischen Ophthalmologie könnte FLIO für die Früherkennung von Netzhauterkrankungen sowie für die Effektkontrolle der Therapie eingesetzt werden, und zur Entwicklung neuer therapeutischer Maßnahmen, einschließlich Prophylaxebehandlungen, beitragen.“ |